TECHNIK: Editorial zur Ausgabe 1/2026

Viele wollen nicht wahrhaben, dass das zunehmende Chaos System hat. Sie beruhigen sich damit, die negativen Ereignisse nicht miteinander in Verbindung zu bringen und sich immer nur auf ein einziges Problem zu fokussieren: den Stau, den ausgefallenen Zug, die wegen Personalmangels geschlossene Kita, die Kopfschmerzen, das defekte Haushaltsgerät, dasfehlende Ersatzteil oder Medikament, den Stress bei […]
Hoffnung auf unbeschädigte Zukunft

Angesichts der Unhaltbarkeit unserer gewohnten Lebensform und der Schwierigkeit, Alternativen zu ihr zu finden, scheint Hoffnung in die Sackgasse geraten zu sein. Ist Hoffnung heute nur noch eine Weltflucht in Fantastereien? In den rasanten Umbrüchen der Gegenwart erscheint der Wunsch nach philosophischer Orientierung als ein heilloses Unterfangen. Wie Stand gewinnen, wenn immer aufs Neue Grundprinzipien […]
„Der Wirtschaft und den Geisteswissenschaften geht es im Kern um dieselbe Sache“: Interview mit Charles Spinosa

Charles Spinosa ist Managementberater mit über 25 Jahren Erfahrung. Zu seinen Kund:innen zählen sowohl Start-ups als auch Fortune-500-Unternehmen. Vor seiner Zeit als Berater lehrte er an der UC Berkeley und der Miami University. Auch heute betätigt er sich weiterhin als Forscher. Auf Grundlage seines Wissens und seiner Erfahrungen hat er kürzlich das Buch Leadership as […]
Befreiung vom schlechten Leben: Sechs Thesen zur Überwindung der Übermacht der Ökonomie

Warum eigentlich schaden wir uns selbst? Warum unterwerfen wir uns einem unnötig harten Dasein mit unnötig harter Arbeit? Warum ändern wir nichts, obwohl insgeheim die meisten spüren, dass irgendetwas falsch ist? Und womit könnte der Bruch mit dem schlechten Leben beginnen?
Endlich reden wir wieder über Arbeitszeitverkürzung

„Wir machen uns nicht mehr kaputt“, titelte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel vergangenes Jahr. Die Titelstory erzählt ein derzeit allgemein beliebtes Thema: Generation Z und ihre Einstellung zur Erwerbsarbeit. Aber nicht nur individuelle oder generationenspezifische Ideen von Lohnarbeit sind in der Öffentlichkeit gerade überall präsent.
Macht, Geschichte, Demut – Die Misere der Ökonomik

Angus Deatons in der März-Ausgabe des angesehen Wirtschaftsmagazins Finance & Development erschienener Artikel „Rethinking my Economics“ liest sich wie ein Bekenntnis. Der Inhaber des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften 2015 stellt darin liebgewonnene Überzeugungen des ökonomischen Mainstreams in Frage. Möglicherweise beginnt er aus diesem Grund mit der vorsichtigen Ankündigung, es könne eine gute Sache sein, die eigenen […]
Wie verrückt ist die Normalität?

Es gibt wohl kaum einen Begriff, der so schillernd ist wie der der Normalität. Er weckt unzählige Assoziationen und Affekte. Er zieht an und stößt ab. Er wird zur Beschreibung ebenso verwendet wie zur Bewertung. Er bezieht sich auf individuelle Verhaltens- und Lebensweisen wie auch auf gesellschaftliche Zustände und Strukturen. Der Begriff der Normalität ist […]
Märkte, Macht und Mikrokämpfe: Interview mit Joseph Vogl

Wir werden den Kapitalismus nicht loswerden, denn der Kapitalismus sei kein System, sagt der Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft Joseph Vogl. Der Kapitalismus sei viel mehr ein Konglomerat aus den unterschiedlichsten Bestandteilen. Das heißt, es gibt nicht den einen Ansatzpunkt, an dem dieses System auszuhebeln wäre. Die gute Botschaft: Man kann hier und dort eingreifen. […]
Die Krise als neue ökonomische Normalität?

Resilienz beinhaltet die Fähigkeit einer Gesellschaft, einer Volkswirtschaft, eines Teilsystems, einer Organisation oder eines Individuums, Krisen zu überstehen und dabei die originäre Funktionsfähigkeit nicht zu verlieren. Blickt man auf den Zustand unserer spätmodernen, krisengeschüttelten Gesellschaften, scheint diese Fähigkeit stark in Mitleidenschaft gezogen zu sein. Was sind die strukturellen Ursachen für die mit dem Wohlstand gewachsene […]
I, Pencil – At the Parliament of Things

Milton Friedman, eine der Gründungsfiguren des Neoliberalismus, erklärte dem US-Fernsehpublikum in den 1980er Jahren in der Fernsehshow Free to Choose die Welt – aus neoliberaler Sicht. In einer der Sendungen kam ein Bleistift zu Wort, der die eigene Herstellungsgeschichte erzählte: I, Pencil. Diese Geschichte ist voller Leerstellen und blinder Flecken, die symptomatisch für die Verkürzungen […]